Schriftkompetenz in der Arbeitswelt
In manchen Berufsgruppen ist der Anteil der Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, höher als in anderen. Insbesondere Tätigkeitsfelder, die auf körperlicher Arbeit basieren und ohne Berufsausbildung ausgeführt werden können, sind stark betroffen.
Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
Geringe Schriftkenntnisse bedeuten nicht automatisch den Ausschluss aus Beschäftigung. Mehr als 60 % sind erwerbstätig. Menschen mit Alpha-Level 1 bis 3 konnten aber nicht im gleichen Maße am Zuwachs der Erwerbsquote teilhaben. Diese ist seit 2010 für die Gesamtbevölkerung um über 9 % gestiegen. Bei Menschen mit Alpha-Level 1 bis 3 aber nur um 2,3 %. Die Schere geht also auseinander. Menschen mit Alpha-Level 1 bis 3 sind außerdem deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen.
Art der Arbeitsverträge
Rund 86 % der Erwerbstätigen mit Alpha-Level 1 bis 3 haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Sie unterscheiden sich damit nicht von der Gesamtbevölkerung. Erwerbstätige mit Alpha-Level 1 bis 3 haben ebenso oft einen schriftlichen Arbeitsvertrag wie die Gesamtbevölkerung.
Sorge vor Arbeitsplatzverlust
Die LEO-Studie 2018 ergab, dass Erwerbstätige mit Alpha-Level 1 bis 3 größere Sorge vor Arbeitsplatzverlust haben als die Gesamtbevölkerung. Die Sorge geht einher mit der Befürchtung, keinen gleichwertigen Arbeitsplatz mehr zu bekommen.
Quelle: Grotlüschen, Anke; Buddeberg, Klaus; Dutz, Gregor; Heilmann, Lisanne; Stammer, Christopher (2019): LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität. Pressebroschüre, Hamburg.
Online unter: http://blogs.epb.uni-hamburg.de/leo